Neuen Elko in Bibliothek aufnehmen.

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Tom61
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Neuen Elko in Bibliothek aufnehmen.

Beitrag von Tom61 » Montag 4. Juli 2022, 09:31

Hallo, ich habe mir Sprint 6.0 gestern gekauft.
Ich habe ein Elko auf die Oberseite der Platine gelegt, den Text und den Radius des Kreises auf 16mm unter Eigenschaften verändert. Trotz Hilfe und Forumsuche kann ich nicht den Abstand der Lötaugen des Elkos nicht ändern. Wenn mir dies gelingt, möchte ich das Bauteil (470uF/80V) in die Bibliothek aufnehmen, damit ich schnellen Zugriff darauf habe, vorzugsweise unter Favoriten?
Kurz:
1. Wie kann ich den Abstand der Lötaugen/Punke des Elkos auf 7 oder 8 mm verringern?
2. Wie kann ich diesen Wert bzw. das neue Bauteil in die Bibliothek aufnehmen?
3. Wie kann ich diesen Elko oder andere Bauteile in "Favoriten" aufnehmen?

Nachtrag: Ich habe einen Kreis gezeichnet, Lötaugen rein, gruppiert, als Bauteil deklariert. Erscheint zwar in "Bauteile", lässt sich nicht in die "Makros" hinzufügen. Das ist umständlich. Besser: Elko plazieren aus Makro, Gruppierung aufheben, ändern, gruppieren und als neues oder geändertes Makro speichern. Geht viel schneller, als alles neu zeichen.

Fast gelöst:
1. Ich kann unter "Datei" und "Makro speichern" ein Verzeichnis "Favoriten" oder noch besser einen Projektnamen angeben.
Warum "als Makro speichern" nicht mit der rechten Maustaste erscheint, ist mir schleierhaft. Ich hätte mir eine Stunde Sucherei gespart. Erst als ich den Elko selbst erstellt habe, funktionierte auch die Gruppierung/Gruppierung aufheben.
2. Der selbst erstellte Elko lässt sich leicht als Makro unter z. B. "Favoriten" oder einem Projektordner speichern.
3. Auch das fertige Makro aus der Makrobibliothek auf der Platine lässt sich teils ändern, aber ohne Lochabstandsänderung bzw. ohne dass ich die Gruppierung aufheben kann, zwingt mich zum Erstellen eines neuen Elkos. Dies verschwendet absolut unnötig viel Zeit, weil ich es neu erstellen oder "malen" muss. Vorhandene Makros/Bauteile zu verwenden und zu ändern geht meine Erachtens wesentlich schneller.

Bin Änfänger, aber dies fällt mir sofort auf. Vielleicht gibt es leichtere Lösungen, die ich (noch) nicht erlesen habe.

Ergänzung: Der Kreisring den ich als "Text" verwenden wollte, ist in Wirklichkeit eine Leiterbahn.
Wie ich einen Kreis als Text (soll als Platzhalter für den Elko dienen, auf die Platine bringe, erschliesst sich mir nach 3 Stunden lesen und Try and Error nicht. Auch nicht mit dem %$§"%/ Bauteil-Assistenten nicht. Hab für Heute genug. Bin entnervt. Genug für Heute.
Vielleicht hat jemand eine Lösung für mich?

Sonny1983
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Re: Neuen Elko in Bibliothek aufnehmen.

Beitrag von Sonny1983 » Donnerstag 14. Juli 2022, 18:05

Eine Funktion bei bestehenden Bauteilen das Lochraster zu variieren gibt es nicht. Aber meines Wissens nach auch nicht bei den teuren PCB-Programmen. Allerdings dauerst sowas auch nur 2 Minuten und keine Ewigkeit.

Ich würde einen neuen Elko wie folgt erstellen:
1. Passendes Raster wählen (z.B. 1mm)
2. Kupferlaer wählen (z.B. K2).
3. Lötaugen setzen. Dazu Lötauge links im Menü wählen, dann mit erstem Linksklick erstes Lötauge setzen. Nun hängt schon das nächste Lötauge quasi an der Maus. Während man nun mit der Maus weitergeht, wird in dem kleinen Infofeld (schwebt neben dem Lötaugen an der Maus) unter "Dist" der Abstand zum ersten Lötauge angezeigt. Wenn der gewünschte Abstand erreicht ist, Linksklick. Weil man nun keine weiteren Lötaugen mehr benötigt, kann man mit einem Rechtklick den Lötaugen-Modus verlassen.
4. Beide Lötaugen gruppieren (damit der Abstand fixiert ist).
5. Lötaugen anklicken und Parameter setzen (Durchmesser Loch, Pad, Form, Durchkontaktierung...).
6. Bestückungslayer wählen (z.B. B1).
7. Linienstärke für Kreisring links setzen (z.B. 0,1mm).
8. Kreisringfunktion auswählen und irgendwo einen Kreisring in passender Größe aufziehen. Ggf. im Eigenschaftenpanel Durchmesser nachkorrigieren.
9. Um Kreisring und Lötaugengruppe einen Rahmen mit der Maus aufziehen (also alles markieren).
10. Über Menleiste oben vertikal und horizontal zentireren.
11. Gruppieren.
12. Linie für Masseseite ziehen (mehr als eine Linie, ähnlich dem weißen Band an der Elkohülle, mache ich nicht).
13. Alles markieren und per Rechtsklick ein Bauteil erstellen. "Cx" eingeben, Werte etc.
14. Während das Bauteil markiert ist rechts unter der Bauteilebibliothek auf die Diskette klicken und unter geeignetem Namen abspeichern. Vorher natürlich zum richtigen Ordner durchhangeln.

Wie gesagt, ist echt kein Hexenwerk. Und mal ein Bauteil zeichnen gehört immer zum PCB designen dazu.

Das mit dem "Text-Kreisring" verstehe ich so nicht. Einfach Bestückungslayer (B1 oder B2 je nach Platinenseite) wählen, dann links Kreisring auswählen und gut is. Mit Texten hat das nix zu tun.

Tom61
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Re: Neuen Elko in Bibliothek aufnehmen.

Beitrag von Tom61 » Donnerstag 28. Juli 2022, 11:57

Prima. Danke für die Hilfe. Mittlerweile bin ich schon beim Versuch Platinen zu clonen.
Ich habe nun dank Ihrer Anleitung einen Kondensator mit 3 Lötaugen erstellt, für RM 5 und 7,5 und Kreisring 18mm.
Trotzdem schade, dass es nicht möglich ist z. B. einen Kondensator, 20 mm Durchmesser, RM (Rastermaß) 5 mit zusätzliche Lötaugen zu versehen, den Kreisring vergrößern und als neues Makro/Bauteil zu speichern.
Das Erstellen von Makros, wenn man weiß, welches Rastermaß benötigt wird und welcher Durchmesser auf der Platine benötigt wird, erleichtert die Handhabung schon sehr. Ohne Bauteilkenntnisse, wie ich, tut man sich da schwer:
2000uf, 80V, was nehme ich da für ein Rastermaß? 5mm, 7,5 ohje. Jetzt schaue ich vorher nach, welches Bauteil ich verwendenwerde und welche Maße ich benötige. Dies wird Anfängern sicher helfen.

Ich als Anfänger weiß nicht, dass der Kreisring und Rechtecke als Beschriftung erscheinen. Insbesondere wenn im Eigenschaftenfenster der Rand des Ringes mit Leiterbahndurchmesser beschriftet ist. Total irreführend am Anfang.

Ich wollte die eine Hälfte vom Kreis (des Kondensators) ausfüllen oder mit weißen Linien schraffieren um das Minus deutlich auf der Platine hervorzuheben. Natürlich kann man ein + (über Text) in den Kondensator an den Pluspol platzieren. Die leichteste Lösung. Ich möchte es aber perfekt für meine Augen und somit nicht immer leicht.

Wie ich (Beschriftungs-) Linien erstelle hat sich mir trotz Suche nicht erschlossen. (In Videos sehe ich Makros mit Kondensatoren, die so aussehen, wie ich es auch möchte. Muss also irgendwie gehen.)

Des weiteren sehe ich Videos, dass Leute die Bestückung und Beschriftung auf K2 der Platine vornehmen. Eigentlich irreführend oder gar falsch? Ich bestücke doch auf B1 und setzte ich (einige) Leiterbahnen oben auf K1. Dann setze ich die Leiterbahnen auf der Unterseite B2. Beschriftungen tätige ich nur spärlich auf S2. Schließlich ist es die Unterseite. So mein laienhaftes Verständnis.

Tipp: Unter Bauteil erstellen kann man den Bezeichner und Wert anzeigen bzw. unsichtbar stellen. Später kann man den Bezeichner Wert (Beschriftungstext) in den Kondensator schieben und wieder als Makro überspeichern. Ich wollte den Bezeichner und die Werte im Kondensatorkreis haben. Das hat mich am Anfang viel Zeit gekostet.

Sonst finde ich das Programm Klasse. Um die Bauteilerstellung kommt man nicht herum. Ist auch echt keine Hexerei, wenn man das Durchkontaktieren nicht vergisst, sich mit dem Raster, Hotkey, Fangmodus, Bauteil erstellen und dann die Falle mit dem "Makro speichern" auskennt. Warum die nicht auf die rechte Maustaste gelegt ist, wie Bauteil erstellen, erschließt sich mir bis Heute nicht. Liegt m. E. auf der Hand von der Funktion her, als logische Konsequenz. Nach dem Update dachte ich, dies sei vielleicht berücksichtigt worden. Falsch gedacht.

Das „Bauteil auflösen“ hätte ich auch gleich rechts mit integriert, statt als Button im separaten Fenster.

Sonny1983
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Re: Neuen Elko in Bibliothek aufnehmen.

Beitrag von Sonny1983 » Donnerstag 28. Juli 2022, 18:17

Tom61 hat geschrieben:
Donnerstag 28. Juli 2022, 11:57
Trotzdem schade, dass es nicht möglich ist z. B. einen Kondensator, 20 mm Durchmesser, RM (Rastermaß) 5 mit zusätzliche Lötaugen zu versehen, den Kreisring vergrößern und als neues Makro/Bauteil zu speichern.
Das habe ich wohl nicht ganz verstanden, denn eigentlich geht das schon. Ein Bauteil ist eigentlich nur eine spezielle Art von Gruppierung einzelner Elemente (z.B. Lötaugen, Leiterbahnen, Linien und Kreisen auf dem Bestückungslayer etc.). Um bestimmte Eigenschaften einer Gruppe zu ändern, muss man sie nicht erst auflösen. Um den Durchmesser des Kreisringes eines Elkos zu ändern, obwohl der Kreisring als Bauteil gruppiert ist, einfach die ALT-Taste gedrückt halten und dann den Kreisring mit Links anklicken. Nun ist er markiert, und rechts im Eigenschaftenpanel kann der Durchmesser verändert werden. Wenn fertig, einfach irgendwo in die leere Platine klicken. So lassen sich auch Elemente innerhalb einer Gruppe verschieben etc. Zusammenfassend: mit ALT und Linksklick lassen sich einzelne Elemente einer Gruppe auswählen und dann bearbeiten, ohne vorher die Gruppe (oder das Bauteil) aufzulösen. Für weitere tolle Tipps für die Verwendung von SprintLayout empfehle ich, unbedingt die "Tipps und Tricks" in der Hilfe zu lesen (Menüleiste "?", dann "Hilfethemen").

Auch ein Lötauge lässt sich hinzufügen. dazu muss man zunächst ein sinnvolles Raster auswählen (wichtigster Unterschied: zöllig oder metrisch). Dann ein vorhandenes Makro auf das Raster ziehen, sodass die Lötaugen damit ausgerichtet sind. Es muss ein Raster sein, was an der Stelle, wo man das zusätzliche Lötauge haben will, eben auch einen Rastpunkt hat. Nun einfach ein Lötauge dorthin setzen, alles markieren und Gruppieren. Jetzt ist das Lötauge nicht wirklich im Makro, also im Bauteil integriert, sondern nur damit gruppiert. Das ist aber soweit egal. Wenn man das ganze in der Makrobibliothek speichert, ist es ein komplettes Bauteil mit 3 Lötaugen.
Tom61 hat geschrieben:
Donnerstag 28. Juli 2022, 11:57
Das Erstellen von Makros, wenn man weiß, welches Rastermaß benötigt wird und welcher Durchmesser auf der Platine benötigt wird, erleichtert die Handhabung schon sehr. Ohne Bauteilkenntnisse, wie ich, tut man sich da schwer:
2000uf, 80V, was nehme ich da für ein Rastermaß? 5mm, 7,5 ohje. Jetzt schaue ich vorher nach, welches Bauteil ich verwendenwerde und welche Maße ich benötige. Dies wird Anfängern sicher helfen.
Das kann natürlich auch kein PCB-Layout-Programm leisten. Es kommt halt immer drauf an, welches Bauteil von welchem Hersteller man verwenden will. Das ist nicht genormt. Bei einem 100µF 16V Elko A von Hersteller A hat der Elko z.B. 7mm Durchmesser bei 10mm Höhe und 3,5mm Rastermaß, bei Elko B von Hersteller B 6mm Durchmesser bei 12mm Höhe und 2,54mm Rastermaß. Beim Entwerfen von Platinenlayouts muss man also immer erst gucken, welches genaue Bauteil man nimmt, dann im Datenblatt zum Bauteil die Maße etc. rauslesen und gucken, ob es das Bauteil schon gibt. Ausnahmen sind genormte Footprints, z.B. z.B. bei DIL, SMD-Bauteile (z.B. 0805) etc. Die sind quasi-genormt (wobei auch da manche Hersteller leicht abweichen).
Tom61 hat geschrieben:
Donnerstag 28. Juli 2022, 11:57
Ich als Anfänger weiß nicht, dass der Kreisring und Rechtecke als Beschriftung erscheinen. Insbesondere wenn im Eigenschaftenfenster der Rand des Ringes mit Leiterbahndurchmesser beschriftet ist. Total irreführend am Anfang.
Ja, das kann irreführend sein. Wichtig zu wissen ist: Für den Platinenhersteller gibt es nur Layer (also Lagen).
Der Bestückungslayer 8auch Silkscreen genannt) ist der (standardmäßig weiße) Druck für Bauteilumrisse, Bezeichner etc. Und alles was auf diesem Layer ist, egal welche Form, wird später weiß sein.

Beim Kupferlayer ist es genauso: Sobald da etwas ist, egal was, wird dort später Kupfer sein.
Bestückungslayer gibt es zwei Stück (B1 oben und B2 unten), Kupferlayer bis zu vier Stück (zwei interne bei Multilayerplatinen, aber das braucht man selten; standardmäßig also auch einen oben und unten, K1 und K2).

Dann gibt es zwei Lötstopplayer, die aber in SprintLayout unsichtbar sind, da sie quasi automatisch gesetzt werden: Das ist der (standardmäßig grüne) Lötstopplack (auch Soldermask genannt), die der Platine die Farbe gibt und Kupfer unlötbar überdeckt. An Lötaugen und SMD-Pads wird der Lötstopplack durch SprintLayout aber automatisch an diesen Stellen unterbrochen. Das sieht man gut in der Fotoansicht. Man kann aber auch Manuell über die Funktion "Lötstopp" einzelne Elemente auf dem oberen oder unteren Kupferlayer "freimachen", damit sie lötbar sind.

Dann gibt es noch den Umrisslayer "U". Nach diesem Layer werden die Platinen gefräst. Also entweder außen, oder auch bei Durchbrüchen. Hier dürfen nur Linien/Kreise etc. gezeichnet werden; KEINE gefüllten Flächen. Die Fräskante ist immer der Mittelpunkt der Linie, also ist deren Breite auf dem Layer irrelevant. Formen auf diesem Layer müssen immer geschlossen sein. Außenfräsungen könne keine eckigen Innenkanten haben, genauso wie Innenfräsungen keine eckigen Außenkanten haben können. Bei beiden Beispielen führt der runde Fräser zu abgerundeten Ecken (meist Radius 0,5mm wegen 1mm kleinsten Fräserdurchmesser, je nach Platinenfertiger). Will man z.B. einen Schlitz in der Platine haben, so darf man kein Rechteck zeichnen, sondern zwei Linien und zwei Halbkreise.

Der letzte Layer wird auch automatisch erzeugt; das sind die Excellon-Bohrdaten aller Lötaugen bzw. Vias.

Ergo ist es nicht wichtig ob etwas "Leiterbahn" oder "Kreisring" oder was auch immer heißt, sondern nur, auf welchem Layer es sich befindet. Entweder ist es Kupfer, oder Bestückungsdruck, je nach Layer. Sogar Texte lassen sich auf die Kupferlayer setzen.
Tom61 hat geschrieben:
Donnerstag 28. Juli 2022, 11:57
Ich wollte die eine Hälfte vom Kreis (des Kondensators) ausfüllen oder mit weißen Linien schraffieren um das Minus deutlich auf der Platine hervorzuheben. Natürlich kann man ein + (über Text) in den Kondensator an den Pluspol platzieren. Die leichteste Lösung. Ich möchte es aber perfekt für meine Augen und somit nicht immer leicht.

Wie ich (Beschriftungs-) Linien erstelle hat sich mir trotz Suche nicht erschlossen. (In Videos sehe ich Makros mit Kondensatoren, die so aussehen, wie ich es auch möchte. Muss also irgendwie gehen.)
Das geht auch. Einfach einen Kreisring auf den Bestückungslayer setzen. Dann den Kreisring markieren und den Durchmesser so einstellen, wie der Kreisring des Elkos (z.B. 10mm). Das Häkchen bei "Gefüllt" im Eigenschaftenpanel setzen. Am Kreis sollte auf "3 Uhr" ein blauer Punkt zu sehen sein.
Den Kann man mit der Maus bewegen und damit ein Kreissegment erzeugen. Ein zweiter Punkt, auch auf 3 Uhr, wird entgegengesetzt bewegt (einfach mal probieren). Die Winkelwerte für Anfang und Ende lassen sich auch im Eigenschaftenpanel einstellen. Nun kann man das Kreissegment bei aktiviertem Fangmodus (Fadenkreuz-Button unten, etwas rechts von der Layer-Auswahl) über den Elko schieben; es sollte automatisch den Mittelpunkt finden. Jetzt kann man die Winkel noch etwas anpassen, und fertig. Siehe Bild:
SL6 Elko.png
SL6 Elko.png (1.46 MiB) 1663 mal betrachtet
Man beachte den großen Punkt (gefüllter Kreis) unten links. Dieser Punkt dient dazu, bei der Fehlersuche (oder nach dem Bestücken) noch die Polarität überprüfen zu können. Denn wenn der Elko draufsitzt, sieht man ansonsten die Polarität nicht mehr. Sollte man als gute Praxis bei allen gepolten Bauteilen machen (auch bei ICs, also PIN1)

Eine Beschriftungslinie ist einfach eine Leiterbahn, die auf B1 oder B2 gezeichnet wird. Wie weiter oben beschrieben: Alles, was auf B1 oder B2 ist, ist Bestückungsdruck. Egal was es ist.
Tom61 hat geschrieben:
Donnerstag 28. Juli 2022, 11:57
Des weiteren sehe ich Videos, dass Leute die Bestückung und Beschriftung auf K2 der Platine vornehmen. Eigentlich irreführend oder gar falsch? Ich bestücke doch auf B1 und setzte ich (einige) Leiterbahnen oben auf K1. Dann setze ich die Leiterbahnen auf der Unterseite B2. Beschriftungen tätige ich nur spärlich auf S2. Schließlich ist es die Unterseite. So mein laienhaftes Verständnis.
Man setzt normalerweise die Beschriftung auf die Seite, auf der das Bauteil sitzt. Einfache Platinen bestückt man oft nur auf einer Seite. Aber komplexere Platinen haben Bauteile auf beiden Seiten, und daher auch den Bestückungsdruck. Per Rechtsklick und "auf andere Platinenseite setzen" kann man ein Bauteil auf die andere Seite setzen, aber man muss es dann noch spiegeln, wenn es nicht symmetrisch ist. Zieht man ein Bauteil aus der Biblitothek aber wählt VORHER unter der Bibliothek die Platinenseite aus (Button "TOP" bzw. "BOT" für Bottom=Unterseite), wird das Bauteil automatisch gespiegelt. Das sieht man auch in der Makrovorschau unter der Bibliothek.
Tom61 hat geschrieben:
Donnerstag 28. Juli 2022, 11:57
Tipp: Unter Bauteil erstellen kann man den Bezeichner und Wert anzeigen bzw. unsichtbar stellen. Später kann man den Bezeichner Wert (Beschriftungstext) in den Kondensator schieben und wieder als Makro überspeichern. Ich wollte den Bezeichner und die Werte im Kondensatorkreis haben. Das hat mich am Anfang viel Zeit gekostet.
Das ist eigentlich Pfusch. Das sollte man aber NUR machen, wenn tatsächlich kein Platz für Beschriftung auf der Platine ist. Denn: Auf der bestückten Platine weiß man nun nicht mehr, wo z.B. C5 ist, da die Beschriftung verdeckt ist. Das ist für die Kontrolle nach der Bestückung oder die Fehlersuche irgendwann später nicht sehr hilfreich. Daher sollte zumindest der Bezeichner stets außerhalb des Bauteil-Umrisses frei auf der Platine liegen!
Tom61 hat geschrieben:
Donnerstag 28. Juli 2022, 11:57
Sonst finde ich das Programm Klasse. Um die Bauteilerstellung kommt man nicht herum. Ist auch echt keine Hexerei, wenn man das Durchkontaktieren nicht vergisst, sich mit dem Raster, Hotkey, Fangmodus, Bauteil erstellen und dann die Falle mit dem "Makro speichern" auskennt. Warum die nicht auf die rechte Maustaste gelegt ist, wie Bauteil erstellen, erschließt sich mir bis Heute nicht. Liegt m. E. auf der Hand von der Funktion her, als logische Konsequenz. Nach dem Update dachte ich, dies sei vielleicht berücksichtigt worden. Falsch gedacht.

Das „Bauteil auflösen“ hätte ich auch gleich rechts mit integriert, statt als Button im separaten Fenster.
Es ist für mich das beste PCB-Layout-Programm, solange es nicht gerade hochkomplexe Platinen werden sollen (denn dann fehlt die Integration mit einem Schaltplaneditor). Kein anderes PCB-Programm, das ich kenne, ist so einfach und schnell zu erlernen.

Tom61
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Re: Neuen Elko in Bibliothek aufnehmen.

Beitrag von Tom61 » Donnerstag 28. Juli 2022, 18:57

Sonny1983.
Bin jetzt mal über Deinen umfangreichen Ausführungen drübergeflogen. Bin schon einige Stunden heute am Sprint Layout gesessen.
Ich gehe Morgen oder Samstag alles Punkt für Punkt gründlich durch und übe auf einer leeren Platine. Ich werde dann kurz berichten.

Ich finde das Programm Klasse. Ich habe schon viel dazugelernt und ausprobiert. Die Tipps und Tricks hab ich nur nach Automasse durchsucht. Ich arbeite mich an einem Beispiel Punkt für Punkt mit dem Programm durch bis ich nicht mehr weiter komme.

Bald habe ich meine erste selbsterstellte Platine und hoffentlich funktionierende, fehlerfreie Platine in meinen Händen.

Sonny1983, ich bin mal in Deiner Schuld. Liebe Grüsse. Thomas

Tom61
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Re: Neuen Elko in Bibliothek aufnehmen.

Beitrag von Tom61 » Freitag 29. Juli 2022, 06:05

Guten Morgen Sonny1983,
Ich habe alle Punkte Ihrer Ausführungen abgearbeitet:

Zu den Linien: Das Markieren eines Bauteiles (hier: eines Kondensators) geht auch ohne Alt-Taste: Anklicken bis die Farbe wechselt und rechts erscheinen im Eigenschaftsfenster die Optionen, die veränderlich sind.

Die „Leiterbahn“, die im Eigenschaftsfenster eines Bauteiles erscheinen, sind genau genommen Umrisse eines Bauteiles. Allein dieser Umstand der Doppeldeutigkeit war so verwirrend, dass es mich hat mich bewogen das Programm nicht weiter zu testen. Ausschließlich YouTube Videos über das Clonen haben mich zum Kauf überredet: Kann ja doch nicht sooo schwer sein. Es sind sehr wohl „Fallen“ für den Anfänger vorhanden. Zeichnen sollte nur auf B1 und B2 gehen und eindeutig benannt werden.
Dies steht jetzt nicht unter der Hilfe: Ich hatte Linien gesucht. Der Wechsel von K1 (Kupfer/Bestückung) auf B1 zeigte Wirkung. Ich habe nun Linien mit der Leiterbahn ziehen können. Sie erscheint auch in rot. Wie soll ich dies als Anfänger wissen? Ab dem Punkt hatte ich das Programm verlassen, weil ich nicht wusste, zeichne ich jetzt eine Leiterbahn oder eine Linie. Mit der Leertaste ändere ich die Abwinkelmodi. Praktisch. Damit ist dies für mich geklärt.
Auch ein Lötauge lässt sich hinzufügen. dazu muss man zunächst ein sinnvolles Raster auswählen (wichtigster Unterschied: zöllig oder metrisch). Dann ein vorhandenes Makro auf das Raster ziehen, sodass die Lötaugen damit ausgerichtet sind. Es muss ein Raster sein, was an der Stelle, wo man das zusätzliche Lötauge haben will, eben auch einen Rastpunkt hat. Nun einfach ein Lötauge dorthin setzen, alles markieren und Gruppieren. Jetzt ist das Lötauge nicht wirklich im Makro, also im Bauteil integriert, sondern nur damit gruppiert. Das ist aber soweit egal. Wenn man das Ganze in der Makrobibliothek speichert, ist es ein komplettes Bauteil mit 3 Lötaugen.
Dies habe ich mittlerweile rausgefunden, nachdem ich das Speichern von Makros gefunden hatte, dass ich mit der Gruppierung alles als Makros speichern kann und mittlerweile auch ein paar andere Dinge, wie ich mir meine Arbeit erleichtere.
Beim Kupferlayer ist es genauso: Sobald da etwas ist, egal was, wird dort später Kupfer sein.
Bestückungslayer gibt es zwei Stück (B1 oben und B2 unten), Kupferlayer bis zu vier Stück (zwei interne bei Multilayerplatinen, aber das braucht man selten; standardmäßig also auch einen oben und unten, K1 und K2).
Soweit in die Materie bin ich in die Materie der Erstellung einer Leiterplatine und mit den Lagen schon vor dem Programm gewesen. Die vielen unterschiedlichen Bezeichnungen waren verwirrend. Gänzlich unvorbereitet war ich nicht. ;)
Dann gibt es zwei Lötstopplayer, die aber in SprintLayout unsichtbar sind, da sie quasi automatisch gesetzt werden: Das ist der (standardmäßig grüne) Lötstopplack (auch Soldermask genannt), die der Platine die Farbe gibt und Kupfer unlötbar überdeckt. An Lötaugen und SMD-Pads wird der Lötstopplack durch SprintLayout aber automatisch an diesen Stellen unterbrochen. Das sieht man gut in der Fotoansicht. Man kann aber auch Manuell über die Funktion "Lötstopp" einzelne Elemente auf dem oberen oder unteren Kupferlayer "freimachen", damit sie lötbar sind.
Dann gibt es noch den Umrisslayer "U". Nach diesem Layer werden die Platinen gefräst. Also entweder außen, oder auch bei Durchbrüchen. Hier dürfen nur Linien/Kreise etc. gezeichnet werden; KEINE gefüllten Flächen. Die Fräskante ist immer der Mittelpunkt der Linie, also ist deren Breite auf dem Layer irrelevant. Formen auf diesem Layer müssen immer geschlossen sein. Außenfräsungen könne keine eckigen Innenkanten haben, genauso wie Innenfräsungen keine eckigen Außenkanten haben können. Bei beiden Beispielen führt der runde Fräser zu abgerundeten Ecken (meist Radius 0,5mm wegen 1mm kleinsten Fräserdurchmesser, je nach Platinenfertiger). Will man z.B. einen Schlitz in der Platine haben, so darf man kein Rechteck zeichnen, sondern zwei Linien und zwei Halbkreise.
Diese Hinweise sind sehr gut. Die entsprechenden Fragen wären wohl früher oder später gekommen.

Einen neuen Kreis verändern und diesen als „Minuspol“ in den Elko einzufügen hat, dank Ihrer Anleitung, hat geklappt. Auch das Schraffieren (geht schneller) geht in der B Ebene ohne Probleme.
Man beachte den großen Punkt (gefüllter Kreis) unten links. Dieser Punkt dient dazu, bei der Fehlersuche (oder nach dem Bestücken) noch die Polarität überprüfen zu können. Denn wenn der Elko draufsitzt, sieht man ansonsten die Polarität nicht mehr. Sollte man als gute Praxis bei allen gepolten Bauteilen machen (auch bei ICs, also PIN1)
Sehr gute Idee! Gewöhne ich mir gleich an.
Ich mache es so: Außen am Bauteil steht C1, R4, D3, durchnummeriert nach der BOM Liste. Unter dem Bauteil der Wert, also 2000uF, 4K7, etc. So ist es ideal zum Bestücken, die Platine der Entwurf wird mit einer Nummer Versehen z. b. Sigma22 V. 1.0, nächste Version Sigma22 V 1.1 etc., in der BOM Liste vermerkt und abgeheftet. Dann kann man auch nach Jahren darauf zurückgreifen.
Es ist für mich das beste PCB-Layout-Programm, solange es nicht gerade hochkomplexe Platinen werden sollen (denn dann fehlt die Integration mit einem Schaltplaneditor). Kein anderes PCB-Programm, das ich kenne, ist so einfach und schnell zu erlernen.
Ich habe die Einstiegshürden aufgezeigt und ein paar „Fallen“ für den Einsteiger. Ich habe das Programm gekauft.
Und ich habe wenig Programme in den letzten 40 Jahren gekauft. Dies spricht für das Programm.

Dankeschön an dieser Stelle für Ihre Mühe Sonny1983 und Ihnen eine gute Zeit.
Schöne Grüße Thomas

Sonny1983
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Registriert: Montag 29. Juli 2019, 03:29

Re: Neuen Elko in Bibliothek aufnehmen.

Beitrag von Sonny1983 » Freitag 29. Juli 2022, 08:22

Gern Geschehen!
Simon

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