Problem bei engen Leiterbahnabständen

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hobbybastler
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Problem bei engen Leiterbahnabständen

Beitrag von hobbybastler » Montag 21. Mai 2012, 09:51

Und gleich noch eine weitere Frage:
Meine Sprint-Layouts beinhalten nur einseitige Kupferlagen. Am Platinenrand (160x100) befindet sich ein 3-reihiger 96-poliger Din-stecker. Jede Reihe besteht also aus 32 Lötaugen. Der Augenabstand ist auf 2,54-er Raster eingestellt. Von den Augen der Steckerreihe a soll je ein Leiter (kleinste Leiterbahngröße 0,1) durch die Augen der Reihen b und c geführt werden. Dies genau mittig hinzubekommen funktioniert nur, wenn man vorher auf Rastermaß 0,15875 umgestellt hat. Die Augengröße der Reihen b und c stelle ich dabei auf 2,3. Dann verbleiben also zwischen den Lötaugenrändern und dem Rand der Leiterbahn rechnerisch je 0,07 Abstand (2,54-2,3-0,1):2=0,07.
Ich drucke mit einem Canon ip4000 (Einstellung: Folie, Druckqualität: Standard, Frabeinstellung: auto, normale Helligkeit, schwarz) auf Overheadfolie von HP bzw von Pearl und stelle dann unter der Lupe fest, dass die Lötaugenränder und die 0,1-er Leiterbahnen derart verpixelt sind, dass sie zueinander Kontakt haben. Mit der Lötaugengröße kann ich aber nicht wesentlich kleiner werden, da ich beim manuellen Bohren mindestens mit 0,75mm Durchmesser arbeiten muss, weil sich sonst der Stecker nicht einstecken lässt und bei meiner wackeligen Hand mit der Proxxonmaschine kriege ich nicht jede Bohrung 100% genau in die Mitte; viel „Fleisch“ zum Verlöten des Lötauges bleibt dann nicht mehr übrig.
Ach so: Im Lötauge habe ich 0,6 als Mittelpunkt/Bohrhilfe eingestellt, da justiert sich bei feinfühligem Ansetzen der handgeführte Bohrer einigermaßen gut. Der verpixelte Druck wird etwas besser bei Verwendung von „inkjet color beschichtetem Spezialpapier“, aber damit ist mir nicht geholfen. Das wird mit Transparent 21 von Kontakt-Chemie nicht durchsichtig genug für die Belichtung der Platine. Ich nehme fast an, dass das Handicap bei der Folie liegt. Zugang zu einem Laserdrucker habe ich leider nicht. Hat jemand Erfahrung mit dem IP4000, sollte ich eher andere Einstellungen wählen? Oder ist meine Forderung, zwischen diesen Lötaugen des 96-pol. Steckers noch eine Leiterbahn zu ziehen, nicht machbar (beim Ätzen wird die 0,1 Leiterbahn mit Kupfer abgebildet).
Hat jemand nen Tip?? Danke bereits im Voraus! Gruß Jürgen

JenserT
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Re: Problem bei engen Leiterbahnabständen

Beitrag von JenserT » Dienstag 22. Mai 2012, 22:45

Hallo Jürgen,

Wenn Du den Stecker am Leiterplattenrand platziert und mittig ausgerichtet hast, kannst Du den Raster-Nullpunkt auf ein Stecker-Lötauge legen. Dann das Rastermaß auf 1,27mm einstellen und es befindet sich eine Rasterlinie exakt mittig zwischen den Lötaugen, auf der Du die Leiterbahn verlegen kannst.

Allerdings bekomme ich bei den Werten Leiterbahnbreite 0,1mm und Abstand 0,07mm gewaltige Bauchschmerzen. So etwas wird mit Ausdruck über Tintenstrahldrucker und Selberätzen kaum sauber hinzubekommen sein. Es besteht die Gefahr, daß die Leiterbahn durch Unterätzung Unterbrechungen bekommt oder sogar ganz verschwindet und die geringen Abstände werden nicht sicher freigeätzt. Sogar viele Leiterplattenhersteller fordern mindestens 0,15mm Leiterbahnbreite und Abstand.
Ich bohre meine Leiterplatten auch mit einer Proxxonmaschine, allerdings mit Bohrständer. Ich verwende dann Lötaugen mit 1,6mm Durchmesser, darin sind 0,8mm Bohrungen, notfalls auch 1mm Bohrungen, kein Problem, und es passt eine 0,3mm Leiterbahn dazwischen durch mit genügend Abstand zu den Lötaugen. Als Lötaugen-Innendurchmesser ("Körnerpunkt") habe ich 0,5mm eingestellt. Leiterbahnbreiten und Abstände unter 0,3mm versuche ich beim Selberätzen möglichst zu vermeiden.

Die besten Ergebnisse bei Tintenstrahldruckern habe ich mit Transparentpapier gemacht, maximale Druckauflösung einstellen, mindestens 600dpi, der Kontrast muß relativ hoch eingestellt sein, damit der Ausdruck ausreichend lichtundurchlässig wird, alle anderen Einstellungen kann man nur durch Probieren ermitteln.

Viele Grüße
Jens

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