Erfahrungen mit einem Fertiger - Positionierungsproblem

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RW2
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Erfahrungen mit einem Fertiger - Positionierungsproblem

Beitrag von RW2 » Freitag 25. Juni 2010, 22:29

Als ich jetzt mein erstes Layout bei einem Leiterplattenhersteller (MME) fertigen lassen wollte, hat der große Probleme mit meinem Design bekommen. Die Firma verwendet die Layout-Datei, ein Export nach GERBER ist nicht nötig.
Ich hatte meine kleine Platine irgendwo auf der "Arbeitsoberfläche" abgelegt und die genauen Platinen-Abmessungen und Lage der Aussparungen mit dem Umrisslayer festgelegt. Ich dachte, so geht das.

Damit hatte er aber Schwierigkeiten:

1. Weil ich auch die Automasse benutzt habe, die natürlich die ganze Arbeitsoberfläche ("Platine") ausfüllt, wird für ihn die zu fertigende Platinengröße durch die Maße der Arbeitsoberfläche bestimmt und nicht durch den Umrisslayer. Also darf die Arbeitsoberfläche ("Platine") nicht größer sein als die geroutete physikalische Platine (genauer: das Rechteck um sie herum). Der Umrisslayer ist also nur(!) für die Festlegung von Abweichungen zur rechteckigen Form zu benutzen (Aussparungen, Rundungen etc.).

2. Um dieses Problem zu beheben, hätte er mein Design sogar angepasst und die Platine "in die Ecke geschoben" und die Arbeitsoberfläche entsprechend verkleinert. Das ging aber nicht, weil ich Bedienelemente platziert hatte, die über die Platinenränder hinaus gehen (Stecker zur Frontplatte). Zur Markierung ihrer Größe und zur Orientierung über den Abstand nach außen hatte ich den Beschriftungsdruck dieser Bauteile entsprechend in der wirklichen Größe gestaltet, also über den Platinenrand hinaus. Natürlich macht ein Beschriftungsdruck über die Ränder normalerweise keinen Sinn (ich hatte auch keinen bestellt), aber irgendwie muss ich ja für die korrekte Platzierung die Abmessungen im Makro definieren. Löschen konnte er den störenden Beschriftungsdruck nun aber nicht, weil an dem Bauteilmakro natürlich auch die Pads dran hängen. Er müsste die Elemente selber bearbeiten. Ein Ausschalten des Beschriftungsdrucks bringt auch nichts, weil die Elemente trotzdem berücksichtigt werden.

Die Firma hat das dann schon irgendwie hin bekommen (sehr kulant), aber es sollte ja nicht die Aufgabe des Fertigers sein, das Design noch anzupassen.

Dass ich Arbeitsoberfläche ("Platine") und (rechteckige) Platinenfläche zukünftig gleich wähle, kann ich mir vornehmen. Obwohl das manchmal schon unübersichtlich sein kann, weil ich die Fläche außerhalb der Platine etwa zum vorübergehenden Ablegen der Makros nutze oder für kleinere Abänderungen daran. Um diesen Vorteil zu behalten, könnte ich aber die Anpassung (Verschiebung) der Platine "in die Ecke" bzw. Reduzierung der Arbeitsfläche auch erst am Schluss vornehmen.

Aber wie soll ich die "überhängenden" Bauteile verhindern?
Es ist vielleicht ein "Missbrauch", wenn man den Bestückungsdruck als konstruktive Hilfe benutzt. Sinnvoller wäre es daher, solche konstruktiven Markierungen eher auf den Umrisslayer zu legen. Aber da ist es das gleiche Problem: selbst, wenn der Umrisslayer ausgeschaltet wird, kann man die Platine nicht an den Rand schieben, weil auch die unsichtbaren überstehenden Elemente auf dem Umrisslayer (als Bestandteil von Makros) berücksichtigt werden.

Gibt es eine sinnvolle Lösung?

Als Workaround würde ich jetzt so vorgehen:
1. Die Platinengröße und -form wird auf dem Umrisslayer gezeichnet. Die Arbeitsfläche wähle ich zunächst beliebig größer.
2. Wenn ich Bauteile (Makros) habe, die über den Platinenrand hinaus ragen müssen (Steckergehäuse, Schalter, Achsen etc.), erstelle bzw. ändere ich das Makro so, dass die außerhalb der Platine zu liegen kommenden Umrandungen/Linien auf dem Umrisslayer liegen, nicht auf dem Beschriftungslayer.
3. Sobald ich das Layout dann zur Fertigung weggeben will, entferne ich alle Elemente auf dem Umrisslayer außer dem Platinenumriss. Allerdings darf ich die Makros zum Löschen nicht markieren, sondern ich muss mit ALT jedes zu löschende Detail im Umrisslayer einzeln anwählen und löschen. Eine unschöne Arbeit.
4. Dann markiere ich alles und verschiebe die gesamte Platine in die obere linke Ecke und reduziere die Arbeitsfläche auf die Platinenmaße.

Viel eleganter aber wäre eine Funktion, mit der man genau diese Arbeit automatisieren könnte: Platine (Arbeitsfläche) auf den Umrisslayer (rechteckig) reduzieren, dabei überstehenden Beschriftungsdruck abschneiden.
Alternativ könnte man aber auch einfach zulassen, dass man beim Verschieben der Platine bzw. Reduzieren der Arbeitsfläche Elemente (Makros bzw. Teile davon) außerhalb der Arbeitsfläche positioniert (etwa überstehenden Beschriftungsdruck). Die werden beim Export der Daten dann einfach nicht beachtet.

RW2

Birgert
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Re: Erfahrungen mit einem Fertiger - Positionierungsproblem

Beitrag von Birgert » Samstag 17. Juli 2010, 18:06

Servus; ich bevorzuge auch MME.

Die Platinengröße (Arbeitsfläche) lässt sich nur in ganzen mm Einstellen. Ich setze Passecken/kreuze (5,04mm lange Leiterbahnen in den Ecken) im Fangraster.
Die Arbeitsfläche ist dann zwar etwas größer (168x168mm²), aber bei MME wird (wurde) anhand der Kreuze ausgefräst, Istmaß dann 167,6x167,6mm².

Alternative: Das Orginal Bauteil auflösen, den Bestückungsdruck für die Platinenfläche anpassen, wieder als Bauteil gruppieren..

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